Einführung
Das „frühe“ KZ
Haft im „frühen“ KZ
Robert Hoffmeister
Haft im Frauen-KZ
Paula Schwalbe
Moringen bis
Ravensbrück

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Das Frauen-KZ
Im Sommer 1933 einigte sich der Provinzialverband Hannover - als Eigentümer des Landeswerkhauses - mit der preußischen Regierung auf die Unterbringung von maximal 400 Frauen, die männlichen Häftlinge waren demnach in andere KZs zu verlegen. Für einen Kostenbeitrag von 1,35 RM pro Tag und Häftling wurde das Werkhaus Moringen ab 12. Oktober 1933 zum zentralen Frauen-KZ in Preußen und Werkhausdirektor Hugo Krack auch zum Direktor des „Frauenschutzhaftlagers Moringen“ ernannt. Die Zahl der inhaftierten Frauen stieg stetig an. Am 17.11.1933 meldete der Lagerdirektor 141 „weibliche Schutzhäftlinge“ an seine vorgesetzte Behörde - die Gestapo in Berlin. Ab 1934 kam es zur Ausweitung des Zuständigkeitsbereiches des Frauen-KZ Moringen. Nun überstellten die NS-Behörden auch Frauen aus außerpreußischen Ländern - wie Sachsen, Thüringen, Hessen-Darmstadt, Bremen, Hamburg, Braunschweig und Bayern. Schließlich wurden ab Frühjahr 1937 Häftlinge aus dem gesamten „Reich“ nach Moringen verschleppt.

Von Oktober 1933 bis Februar 1938 waren insgesamt ca. 1.350 Frauen im KZ Moringen inhaftiert. Als Aufseherinnen fungierten mehrere Angehörige der örtlichen NS-Frauenschaft. Die Bewachung wurde außerdem durch Bedienstete des Werkhauses vorgenommen, die - entsprechend bewaffnet - die Häftlinge auch bei auswärtigen Arbeitseinsätzen beaufsichtigen.


Der Übergang zwischen „Männer-Langhaus“ (links) und
„Frauenabteilung“ (rechts) des Landeswerkhauses. Im rechten
Gebäude wurden die weiblichen Gefangenen des KZs inhaftiert