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      Zur 
        Lagertopografie 
        Auf der Grundlage des Runderlasses vom 01.04.1942 kam es im Juni desselben 
        Jahres zu den ersten Einweisungen, wobei Lagerleiterin Toberentz den ersten, 
        über die „Aufnahmestation“ Frauen-KZ eingetroffenen, Transport mit einer 
        Stärke von 10 Jugendlichen bezifferte. Während die Zahl der Internierten 
        anstieg, wurde das Barackenlager durch die Arbeitskolonne der Männer aus 
        dem KZ Ravensbrück stetig vergrößert. Dabei wurde jede einzelne Baracke 
        von Stacheldrahtzaun umgeben und in Höhe von 1,50 Meter mit Strohmatten 
        abgedeckt. Dabei verwies selbst die Lagerleiterin gegenüber einem Besucher 
        vom Landesjugendamt Kattowitz auf die vielfachen, kriegsbedingten Mängel 
        der undichten und zugigen Baracken, die für die Gesundheit der jungen 
        Häftlinge eine eminente Bedeutung erlangen sollten. Unmittelbar nach Fertigstellung 
        jeder einzelnen Baracke meldete die Lagerleiterin dieses der „Reichszentrale 
        zur Bekämpfung der Jugendkriminalität“ beim RKPA, die ihrerseits für die 
        dementsprechende Belegung und Ausnutzung der Lagerkapazität sorgte. Die 
        exakte Ausdehnung des Jugend-KZ Uckermark und die Zahl der insgesamt errichteten 
        Barackenbauten ist bis dato noch nicht abschließend belegt. Realistisch 
        erscheinen die Angaben unterschiedlichster Herkunft, wonach die SS ungefähr 
        15 Gebäude errichten ließ, zumal die Belegungsstärke dieses Lagers 
        von vornherein für die Unterbringung von 1000 Minderjährigen konzipiert 
        worden war. In jeder Baracke wurden letztlich ca. 100 Mädchen untergebracht, 
        die Einrichtungsgegenstände waren ebenso spartanisch einfach, wie die 
        Bauten selbst. In den Schlafräumen standen die Betten dreifach übereinander 
        stehend, mit primitiven Strohsäcken sowie einem blaukarierten Bettbezug 
        und je nach Witterung mit ein bis zwei dünnen Wolldecken ausgestattet. 
        In einem Spind hatten die Häftlinge die wenigen verbliebenen „persönlichen“ 
        Gegenstände (Zahnbürste, Wäsche, Essgeschirr aus Aluminium etc.) zu verwahren. 
        Die sog. Tagesräume, die gleichzeitig als Essraum dienten, waren mit einfachsten 
        Holztischen und -schemeln sowie einem Schrank für Gerätschaften versehen. 
        Die inhaftierten Mädchen hatten alle persönliche Habe, wie die eigene 
        Kleidung und Erinnerungsstücke, abzugeben und wurden mit entsprechender 
        Häftlingskleidung ausgestattet, die zunächst aus einem blauen Kittelkleid 
        aus Drillichstoff, einer Schürze, einem weißen Kopftuch und derben Holzschuhen 
        bestand. Später erhielten verschiedene junge Frauen auch die gestreifte 
        Häftlingskleidung des Frauen-KZ Ravensbrück zugeteilt. Ihres Namens entledigt, 
        sprachen die Aufseherinnen die Mädchen lediglich mit der zugewiesenen 
        Häftlingsnummer an, die am rechten Oberarm der Bekleidung sichtbar angebracht 
        war. 
       
          
        Barackenkomplex des Frauen-KZ Ravensbrück. Im Hintergrund rechts  
        lag in ca. 1,5 Kilometer Entfernung das Lager Uckermark 
       Lagerappell 
        - Zeichnung nach den Erinnerungen ehemaliger Häftlinge 
         
        
        
        
        
        
        
        
        
        
       
          
         
        Südlicher 
        Bereich des Jugend-KZs Uckermark im heutigen Zustand mit dem 
        freigelegten Fundament einer Lagerbaracke. Durch nachträgliche Rodung 
         
        und Bebauung deutet nichts mehr darauf hin, dass alle Baracken mitten 
         
        in den Wald gebaut wurden. 
         
          
         
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