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Die SS
Als erster Lagerkommandant fungierte bis zum 31. August 1939 SS-Standartenführer Günther Tamaschke, der dieses Amt bereits in dem seit Dezember 1937 bestehenden Frauen-KZ Lichtenburg bekleidet hatte und im Dezember 1938 zur „Baustelle Ravensbrück“ versetzt worden war. Offiziell übernahm diesen Posten am 1. Januar 1940 sein Stellvertreter SS-Hauptsturmführer Max Koegel, der diese Funktion bereits vorher kommissarisch ausgeübt hatte. Nach dessen Versetzung in das KZ Lublin/Majdanek am 20. August 1942 wurde der vorherige erste Schutzhaftlagerführer des KZ Sachsenhausen, SS-Hauptsturmführer Fritz Suhren, als Lagerkommandant bis Ende April 1945 eingesetzt. Während die innere Bewachung des kleinen Männerlagers sowie die äußere Bewachung des gesamten Lagerkomplexes in Ravensbrück dem der Konzentrationslager für männliche Häftlinge entsprach, erfolgte die innere Bewachung im großen Frauenlager ausschließlich durch Frauen. Die SS-Aufseherinnen waren zwar nicht Mitglieder der SS, sondern Angehörige des „weiblichen SS-Gefolges“, unterstanden aber ebenso wie die männlichen Mitglieder der SS der SS-Gerichtsbarkeit. Seit Anfang 1942 diente das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück als zentrales Ausbildungslager für SS-Aufseherinnen, die danach in andere KZ (u.a. nach Auschwitz, Majdanek sowie in zahlreiche Außenlager) versetzt wurden. Nach Aussagen des Kommandanten Fritz Suhren haben während seiner Dienstzeit vom November 1942 bis Frühjahr 1945 ungefähr 3 500 SS-Aufseherinnen und 950 Mann der Waffen-SS für kürzere oder längere Zeit in Ravensbrück und in den Außenlagern gedient. Erst mit der Umorganisierung des ausgedehnten Außenlagersystems im Herbst 1944 wurde ein Teil der Außenlager für weibliche Häftlinge den jeweils nächstgelegenen Hauptlagern unterstellt, in denen seit Sommer 1944 auch die Ausbildung des benötigten weiblichen Bewachungspersonals erfolgte.


Appell von SS-Aufseherinnen im Lager Ravensbrück