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Die
letzten Monate
23.03.1945: Das KZ Ravensbrück auf einer Luftaufnahme der Alliierten
Anfang
1945 verzeichnete Ravensbrück die größte Anzahl von Häftlingen in seiner
Geschichte. In einem Schreiben an das WVHA vom 15. Januar 1945 wurden
46 070 weibliche und 7 848 männliche Häftlinge für das KZ Ravensbrück
und seine Nebenlager gemeldet. Die völlig unerträgliche Überfüllung der
Baracken sowie die zunehmend katastrophaler werdenden hygienischen und
sanitären Verhältnisse führten im Frauenlager zu einer unvorstellbaren
Verschmutzung und Verlausung des Lagers und zum Ausbruch einer Typhusepidemie.
Die größte Bedrohung für die weiblichen Häftlinge stellten jedoch die
ständigen Selektionen älterer, kranker und geschwächter Häftlinge dar,
die im Jugendlager Uckermark und der Gaskammer von Ravensbrück zu Tode
gebracht wurden. Zusätzlich entledigte sich die Lagerleitung im März 1945
einer größeren Anzahl von weiblichen Häftlingen (insgesamt etwa 5 600)
durch Transporte in andere KZ (Mauthausen und Bergen-Belsen). Parallel
zu dieser dramatischen Entwicklung konnten im April 1945 - vor allem im
Rahmen der „Aktion Bernadotte“ - ca. 7 500 weibliche Häftlinge kurz vor
Kriegsende befreit werden - in erster Linie Skandinavierinnen, Frauen
aus den Benelux-Staaten, Frankreich und Polen. Der Großteil der männlichen
Häftlinge (2 100) wurde Anfang März 1945 vorzeitig nach Sachsenhausen
„evakuiert“. Mitte April 1945 erreichten Ravensbrück noch „Evakuierungstransporte“
mit insgesamt über 6 000 männlichen Häftlingen aus Mittelbau-Dora und
dem Neuengammer Außenlager Watenstedt. Diese Häftlinge hatten mehrtägige
Irrfahrten, weitgehend ohne Verpflegung und ohne Wasser, hinter sich.
Auch in Ravensbrück blieben sie so gut wie unversorgt, so daß nicht wenige
dieser vollkommen ausgezehrten Häftlinge den kurzen Aufenthalt in Ravensbrück
nicht überlebten. Am 24. und 26. April wurden die männlichen Häftlinge
in mehreren Kolonnen in Richtung Nordwesten getrieben. Den gleichen Weg
mussten am 27. und 28. April etwa 20 000 weibliche Häftlinge nehmen. Zurück
blieben ca. 2 000 kranke Frauen, Männer und Kinder. Am 29. April verließen
die letzten Angehörigen der SS das Lager. Einen Tag später zeigten sich
erste Vorposten der Roten Armee auf der Lagerstraße, denen am 1. Mai reguläre
Einheiten folgten, welche die letzten Häftlinge von Ravensbrück befreiten.
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