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Günter Discher
Die Leidenschaft zur Swingmusik bestimmte die Freizeitgestaltung des am 20.03.1925 geborenen Hamburgers Günter Discher. In seinem Freundeskreis kleidete man sich modisch, hörte die neuesten Swinghits auf Schellackplatten und besuchte entsprechende Musik- und Tanzveranstaltungen. Nachdem die „Reichskulturkammer“ die Swing- und Jazzmusik frühzeitig als „entartet“ und „undeutsch“ eingestuft hatte, kam es zur zunehmenden Bespitzelung und Verfolgung der Swing-Anhänger. Günter hatte sich durch befreundete Soldaten, die in besetzten Ländern stationiert waren, mit den mittlerweile nicht mehr erwerbbaren Jazzplatten versorgt und diese an Freunde und Bekannte oder Tanzlokale im Hamburger Stadtteil St. Pauli verkauft. Nach einer Denunziation von der Gestapo im Januar 1943 festgenommen, wurde er auf der Grundlage des abgebildeten „Schutzhaftbefehles“ mit der Lagernummer 852 ins Jugend-KZ Moringen überstellt. Günter Discher ist am 09.09.2012 in Hamburg verstorben. Bis zu seinem Tod galt er als ausgewiesener Swing-Experte.